FR-Riege-Reise 2022 ins Berneroberland
05.11.2022Schon wieder ist eine Reise Geschichte. Begonnen hat sie am 2. September früh am Morgen! Ab Oberhöri füllte sich das Postauto bei jeder Station mehr mit gutgelaunten und fröhlichen Frauen. In Bülach bestiegen dann 21 an der Zahl den Zug nach Zürich - Thun. Während der Zugfahrt gab es noch eine Kleinigkeit zu naschen jedoch nicht alle hatten Smartys in der Smartysbox! (auch Gummibärli sind ein Genuss) Somit waren auch die Schreiberlinge schon erkoren. Die Frauenriege hatte den Zugwagen so in Beschlag genommen, dass die kleine mitreisende Männergruppe wohl froh war, als diese „Naturgewalt FR“ den Zug verliess. Bei schönstem Wetter in Thun angekommen deponierten wir die Rucksäcke in speziellen Schliessfächern. Ist an und für sich eine coole Sache wenn man auch das Fach belegt welches man bezahlt hat 😉 danach spazierten wir in die Altstadt, wo uns eine Stadtführerin erwartete. Die Führung hiess „Frauenträume/Männerräume“ und wir erfuhren viel spannendes über das soziale und politische Leben im 18./19. und 20igsten Jahrhundert in Thun. Die Stadtführerin wurde jedoch immer wieder unterbrochen von einer Person die jeweils aus der Zeit, aus der Sicht und in entsprechender Kleidung der Frauen, noch mehr Details erzählte. Am Ende des kurzweiligen Stadtrundgangs war es Zeit unsere Gläslis bereit zu machen für den obligaten Erdbeerlymes von Christel (vielen Dank, er hat wieder, wie erwartet, suuuper geschmeckt!). Diesmal hatten alle ihre Gläslis dabei trotz einer aufwendigen Suchaktion, die in der Garage auf dem Werkbank endete wo einer der Behälter als Aufbewahrungsort für Dübel zweckentfremdet wurde. Leider ist das wiedergefundene Gläsli zerbrochen noch bevor es benutzt werden konnte. Moral der Geschicht’: Suchen lohnt sich nicht. Für das Mittagessen verteilte sich die Gruppe in der Altstadt, am Wasser und in verschiedenen Beizlis. Frisch gestärkt traten wir den Fussmarsch nach Bönigen an wo ein Schiff Richtung Brienz auf uns wartete. Während der Schifffahrt kündigte sich über dem See ein Gewitter an. Angekommen ging es noch einen kurzen Spaziergang dem See und verschiedenen Holzskulpturen entlang zum Hostel direkt am Wasser. Nach Bezug der Mehrbettzimmer genossen wir ein feines Nachtessen. Der „Schwumm“ im See wurde abgesagt da der Regen die Schleusen geöffnet hat. Nach dem Essen wurde der Abend mit Würfeln, Jassen (hat ja Tradition!!) und einer Partie Ping Pong auf der Terrasse beendet.
Nach einer ruhigen Nacht gönnten wir uns am Samstagmorgen Zeit für ein ausgiebiges Frühstück und verliessen danach unser Hostel am Brienzersee. Gemütlich schlenderten wir zum nahegelegenen Bahnhof, wo der Zug nach Giswil auf uns wartete. Die Regenkleider lagen griffbereit in den Aussentaschen unserer Rucksäcke, denn der Himmel liess alle Wetterlagen offen! Nach einer knappen Stunde Fahrt begrüsste uns schon beim Aussteigen eine übergrosse Holzfigur, ein Abbild des bekannten Schacherseppli. Im Restaurant gegenüber durften wir freundlicherweise unser Gepäck deponieren, bevor wir uns auf den Erinnerungsweg zu Ehren des berühmtesten Giswilers, des verstorbenen Ruedi Rymann, machten. Die Wanderfreudigeren entschieden sich für die zweieinhalbstündige Route, während die Spaziergängerinnen dem kürzeren vier Kilometer langen Weg folgten, der dem allbekannten Lied des Schacher Seppli gewidmet ist. Es gelang uns dank Youtube, das musikalische Schaffen in uns wach zu rufen und das damals zum Hit gewordene Lied präsent werden zu lassen. Gegen Mittag trafen alle wieder im Dorf ein und verköstigten sich nach Lust und Laune auf der Terrasse des Giswiler Bahnhofhotels. Frisch gestärkt führten wir gegen 14:30 Uhr unsere Reise per Bahn fort. Der Zug brachte uns durch die Obwaldner Talfläche dem Sarnersee entlang bis nach Sachseln, wo einst der Schweizerische Nationalheilige und Mystiker Niklaus von der Flüh lebte und wirkte. Dieses Dorf mit rund 5000 Einwohnern ist idealer Ausgangspunkt für viele Ausflüge und Wanderungen, so auch Richtung Luzern, dem idyllischen Sarnersee entlang. So nahmen wir die nächste Wegstrecke zu Fuss in Angriff und überquerten die Geleise, um auf den Uferweg zu gelangen. Leider entlud sich just zu diesem unglücklichen Zeitpunkt ein mitgetragenes Gepäckstück, dessen Inhalt sich kullernd auf den Geleisen breit machte! Nun war Eile angesagt, denn der nächste Zug hatte sich bereits angekündigt! Da viele helfende Hände beim Einsammeln im Spiel waren, fiel der Besitzerin nicht auf, dass ihr das Handy zu diesem Zeitpunkt bereits fehlte. Nach einer guten Stunde erreichten wir den Obwaldner Hauptort Sarnen, unser letztes Etappenziel, bevor es endgültig nach Hause ging. In der Nähe des Bahnhofs gönnten wir uns noch einen Abschiedstrunk, als das Fehlen des Handys erst entdeckt wurde. Nicht nur frisch, fromm, fröhlich und frei, sondern auch flexibel und fantasievoll überzeugte eine mutige, spontane Turnerin aus unserer Reihe einen jungen Herrn, der zufällig vor Ort war, zurück nach Giswil zu fahren, um dort das im Bahnhofshop hinter der Kaffeemaschine liegengebliebene Handy zu holen. Etwas widerwillig, mehr seiner Begleiterin zuliebe, willigte er ein. Die eher bleichen Gesichter unserer zwei Mitfahrerinnen liessen auf eine rasante Fahrt schliessen, aber glücklicherweise erreichten wir dadurch alle rechtzeitig den reservierten Waggon unseres Zuges. Nach einer erholsamen Fahrt via Luzern nahm unsere diesjährige Reise gegen 19 Uhr ein Ende. Allen Mitreisenden ein herzliches Dankeschön für das Vertrauen, den Frohmut und einmal mehr die gelebte Zusammengehörigkeit!
Katrin und Marianne